Ne, hat nix mit meiner Arbeit zu tun, aber das wollte ich euch trotzdem noch erzählen: Vor zwei Wochen hatte sich die ElTi Travel Association einmal wieder eingefunden!
Das El in ElTi hat meine bessere Hälfte vor mittlerweile acht Jahren auf dem Spielplatz vor unserem Haus getroffen. „Endlich habe ich eine NETTE Mutter kennengerlernt, mit der man NORMAL quatschen kann! DIE stelle ich Dir morgen gleich vor!“
So lernte ich Ela kennen und sie mich. Nachbarinnen waren wir auch noch und über die Jahre hinweg wurden wir Freundinnen. Letztes Jahr dann die Feuertaufe: Wir planten und machten einen Städtetrip nach Stockholm. Das war so gut, dass wir dieses Jahr gleich wieder zusammen für drei Tage weggefahren sind. Die Wahl ist auf Rom gefallen. Eine gute Wahl.
Rom kann einen ja vor lauter Sehenswürdigkeiten regelrecht erschlagen, also hatte ich mir vorgenommen, mich einfach treiben zu lassen, denn es gibt genug zu sehen, was im Reiseführer überhaupt keine Erwähnung findet. Weil wir nun schon da waren, haben wir natürlich auch einigen sog. „must sees“ Besuche abgestattet. Von denen hat mich das Pantheon am meisten beeindruckt, denn derartiger Bombast in Stein haut mich gerne mal aus den Socken. Ich bin dann sogar hineingelaufen und habe die Erinnerung mitgenommen, dass just in dem Augenblick, in dem ich hoch zur offenen Kuppel schaute, ein Wölkchen am sonst durchgehend blauen Himmel vorbeizog. :)
Elas Favorit, ich glaube, ich darf das sagen, war die Fontana die Trevi. Noch in Zeiten aufgewachsen, in denen die ganzen wunderbaren Fünfzigerjahre-Filme nachmittags im Fernsehen liefen, hatte sie all die Jahre Audrey Hepburn und Gregory Peck in Ein Herz und eine Krone im Hinterkopf behalten. Als wir dann am Brunnen ankamen, standen wir – klar, völlig unromantisch – inmitten von Hunderten von Touris. Dennoch entfuhr Ela: „Da erfüllt sich ein Traum!“. Dann kaufte sie sich und mir ein Eis.
Unsere Unterkunft war ein Kracher. Da wir beide nicht wie die Königin von Saba residieren können, waren wir ziemlich aus dem Häuschen, als wir im Netz das Orsa Maggiore, eine Art Hostel im Internationalen Frauenhaus mitten in Trastevere, fanden. Das Doppelzimmer inkl. Frühstück wirklich sehr günstig. Und die Unterkunft auch noch total gut bewertet. Als wir ankamen, wurde uns erst klar, dass wir in einem ehemaligen Kloster nächtigen werden. Unser Zimmer war gemütlich und absolut entzückend. Und überhaupt empfand ich die Atmosphäre dort als extrem enstpannt und freundlich. Kann ich nur empfehlen!
Die Römer, denen wir begegnet sind, überraschten mich generell mit ihrer Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft.
Lebt man in einer Großstadt, in die viele Touristen reisen, können selbige ja auch ganz schön nerven, insbesondere, wenn die Fremden nicht mal in der Lage sind, Rudimentäres in der Landessprache zu artikulieren. Ela und ich zusammen genommen, wir sprechen ja ein paar Sprachen, aber Italienisch ist bislang noch nicht dabei. Dafür vertüdelten wir uns gern und brachten ab und zu ein paar Spanisch- und Französischbrocken unter. Aber auch anderen ging es mitunter so: Wenn wir uns zum Frühstück in der Gemeinschaftsküche einfanden, begrüsste uns eine Dame auch jeden Morgen laut und deutlich mit „¡Buenos dias!“. :)
Abends zogen wir natürlich los, viel zu früh meistens, denn der Italiener isst ja irgendwie frühestens um 21 Uhr. An unserem letzten Abend hatten wir den Dreh dann aber raus: Um halb zehn reihten wir uns in die Warteschlange der sensationellen Pizzeria La Montecarlo ein, warteten ganz souverän mit Einheimischen, plärrten auch laut „Due!“, wenn Plätze verteilt wurden und unterstrichen dies mit dem Victory-Zeichen.
Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich dort die beste Pizza meines Lebens gegessen habe. Der Geräuschpegel während des Essens war der Wahnsinn, von überall her schwappten laute Gesprächsfetzen und Lacher zu uns. Wir passten uns an, uns blieb ja auch nichts anderes übrig, wollten wir uns nicht anschweigen. Und wir haben es echt genossen! Das war Italien pur!
Was ich auch nicht unerwähnt lassen möchte, ist, dass ich Rom überhaupt nicht als teuer empfand. Das Essen (in Gasthäusern für Einheimische) war nicht teuer und sehr gut, Lebensmittel günstig, der Kaffee kostete fast überall um die zwei Euro. Viele Sehenswürdigkeiten kann man ohne Eintrittsgeld ansehen und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel hat uns auch nicht arm gemacht. Keine Ahnung, ob es im Sommer, wenn der Römer in der Sommerfrische am Meer ist, anders aussieht…auf jeden Fall war der Mai ein seeehr guter Reisemonat!
Guckt mal:
Foresteria Orsa Maggiore
Via S. Francesco di Sales 1a
00165 Roma
http://www.foresteriaorsa.altervista.org
Pizzeria La Montecarlo
Vicolo Savelli 13
00186 Rom
Rom, ich denke, du siehst mich wieder!
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