Rockin´ the Metallwerkstatt

Ende letzten Monats ist der Offspring 10 – ZEHN! – Jahre alt geworden. Wie ein alter Knacksack frage ich mich, wo die Zeit geblieben ist, wann er anfing, mich vollzutexten und ab welchem Zeitpunkt ich ihn nicht mehr hochheben geschweige denn herumtragen konnte.  Jetzt zieht er fast schon mit mir um die Häuser, hört ausschließlich Radio Energy (dabei fing es mit vier Jahren so gut an, als er sich vom Vater eines Kumpels „Autobahn“ von Kraftwerk brennen liess), „hat ne Haltung“, wie meine Ex-Chefin sagen würde, und ist überhaupt ganz schön selbstständig.

Zum Nachfeiern hatte er sich etwas richtig Cooles ausgesucht und wir Eltern durften obendrein auch mitmischen, obwohl wir damit gerechnet hatten, so langsam nicht mehr erwünscht zu sein. Wir beide sind im Schnitt ja 30 Jahre älter als die Gäste… :)

Sonntag ging es deshalb schon früh in die Metallwerkstatt des Hamburger Museums der Arbeit, in dem eine fast komplett erhaltene Goldschmiedewerkstatt steht. Für den Offspring ist das ganze Thema nämlich aufgrund meiner drei Kolleginnen aus dem PrunkWerk brandaktuell.

Im Museum der Arbeit haben wir Kupfer-Anhänger mit Emailleüberzug hergestellt.
Während der Herstellung haben wir vier der zum Teil riesigen mechanischen Maschinen benutzt und aus Kupferplatten Anhänger gestanzt, mit Schlagstempeln geprägt, Löcher gebohrt und die Anhänger in einer Presse mit Motiven oder Mustern versehen. Und das alles mit Muskelkraft.
Zuletzt haben wir die Stücke mit Emaille überzogen. Jakob und ich waren durch Aino-A. bereits bestens informiert, dass es sich dabei um gemahlenes Glas handelt, das auf der Trägeroberfläche eingeschmolzen wird. Unsere Schmuckstücke wanderten also zuletzt in den Brennofen bei 850°, wurden nach dem Brennen nochmals mit Glaspulver bestäubt und ein zweites Mal in den Ofen geschoben. Profis schleifen und brennen diese Emailleschichten mehrfach, um Unebenheiten und Luftbläschen zu entfernen, was wir natürlich nicht gemacht haben. Im letzten Arbeitsschritt wurden die durchs Brennen oxidierte Unterseite und die oxidierten Ränder mit Schleifpapier abgeschliffen, da diese Rückstände giftig sind und entfernt werden müssen. Auf ein Bändsel aufgezogen machen die Dinger auf jeden Fall gar keinen so schlechten Eindruck!
Wir waren alle zufrieden und enorm viel Spaß gemacht hat es auch! Wie Die Sendung mit der Maus. Nur noch besser!

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