Auch wenn ich dann letzten Endes nur Vierecke zusammengenäht habe, möchte ich Euch diesen Auftrag zeigen, weil er eine Maßanfertigung ist und richtig ordentlich Spaß gebracht hat.
Neulich nach dem Kauf eines Koje-Artikels nämlich wurde die Frage an mich gerichtet, ob ich auch Shinai-Taschen nähen würde.
?
Wir wissen alle, wer nicht fragt, verliert!
„Was ist denn ein Shinai?“
„Das Bambusschwert im Kendo.“
Aha!
„Ja, wenn Du mir sagst, wie es aussehen soll, kann ich das bestimmt realisieren!“
Also liess der Auftraggeber nicht nur die Maße rüberwachsen, sondern kam freundlicherweise mit seinen beiden Shinais, einer weiteren Sportwaffe und dem alten, doch schon recht abgerockten Futteral aus NATÜRLICH! ganz wunderbarem Japanstoff zum Vermessen vorbei.
Und um es kurz zu machen: Ein Shinai für Männer kann ich mir unters Kinn klemmen und das Futteral ist gerade einmal fünf Zentimeter oder in japanischer Maßeinheit 1 Sun und ca. 6,5 Bu kleiner als ich. Japanische Maßeinheiten habe ich nämlich jetzt auch gleich mitgelernt.
Die Tasche hat eine ca. 23 cm lange Umschlagklappe, in der sich wiederum eine Einstecktasche mit Bindebändern für den Handschutz befindet und zwar so, dass die Öffnung nach dem Umklappen oben liegt, also nichts herausklötern kann.
Ein Klappenverschluß (den ich ja gern gemacht hätte) wiederum wurde nicht benötigt, da Shinai-Futterale mit einer traditionellen japanischen Kordel gebunden bzw. locker umschlungen und einfach über die Schulter geworfen getragen werden.
Den feinen Stoff hat sich der Kunde übrigens selbst gesucht, da hatte ich meine Finger größtenteils nicht mit im Spiel, nur den einen zum Zeigen, wo man diesbezüglich fündig werden könnte.
Ist richtig schön geworden, find´ ich!
Und wir haben wieder was gelernt, meine Damen und Herren!
:)
Kommentar verfassen