Einsteiger-Hosen: Vintage Jeans nach Gretchen Hirsch

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Oh, wie schön, da isse endlich, meine erste Hose, die ich Ende Dezember/Anfang Januar genäht habe!

Irgendjemand sagte mir mal, das wäre alles total einfach mit dem Hosennähen, aber ich sage jetzt lieber einmal: Das ist ein weites Feld, das ich da zukünftig beackern werde. In Sachen  Schnittmusteranpassung war die Vintagejeans nämlich definitiv mein bisher arbeitsintensivstes Projekt. Auch ‚lieber noch einmal aufgetrennt‘ habe ich relativ viel. Dafür bin ich aber jetzt hochzufrieden mit diesem schnittigen Vintageteilchen! :)

Die Jeans ist eine Variation der Cigarette Pants aus dem Buch ‚Gertie sews Vintage casual‘ von Gretchen Hirsch, den man zunächst relativ unkompliziert abwandeln kann, indem man an den Beinen seitlich außen ab der Hüfte bis zum Beinabschluss je 2,5 cm zugibt und die Beine verlängert.
Ich musste diesmal Größen miteinander kombinieren (Taille Größe 8, Hüfte Größe 6) und da ich ja nur 1,57 m groß bin, musste auch sonst fast alles angepasst werden, allen voran die Bundhöhe und der Schritt.  Mit dem hinteren Bund habe ich mich echt schwer getan (der Nahttrenner lässt Euch herzlich grüßen!), weil ich den Fehler gemacht habe, mein Hohlkreuz zuerst außer Acht zu lassen. Insgesamt habe ich dann fast 4 cm an den beiden hinteren Zuschnitten wegnehmen müssen und es nach vorne hin auslaufen lassen. Auch den Reißverschluss von 23 cm Länge musste ich um genau dieses Stück kürzen, denn ganz ehrlich, der wäre mir ja sonst fast über den ganz Hintern gegangen und das hätte ja nun echt nicht besonders apart ausgesehen.

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Einen weiteren Knaller habe ich mir dann noch zusätzlich geleistet: Ich habe die aufgesetzten Taschen nicht richtig an die vorderen Hosenzuschnitte angepasst, sodass die beiden Eingriffe jetzt sehr schmal geraten und sehr weit oben angesiedelt sind. Da kann ich ja froh sein, dass ich kleine Hände habe, ich bekomme sie tatsächlich noch hinein! Also, wenn ich die Schultern ein wenig hochziehe… ;)
Zum Glück hat die Optik nicht allzu sehr gelitten,  die Taschen mit den Kontrastnähten sehen trotzdem toll aus!

Im Gegensatz zum Original habe ich die Jeans mit recht weitem Bein genäht, da ich es gerne ein bisschen lockerer trage und insbesondere auf Enge an den Waden so gar nicht abfahre. So wie es jetzt ist, fühle ich mich in dem Kleidungsstück auf jeden Fall ganz schön wohl, und das, obwohl ich extrem lange um den Schnitt herumgeschlichen bin, weil ich mir so unsicher war, ob mir eine Hose mit derart hohem Bund und rückwärtigen Reißverschluss stehen würde.

20180104_145333Fazit: Ich kann das schon tragen, finde ich. Allerdings habe ich mir als Tüpfelchen auf dem i noch etwas dazu gegönnt, was es bis jetzt nicht bei mir im Schrank gab, und nun lacht mich ja nicht aus: Ich habe mir ne Bauch-weg-Unterhose gekauft! Echt, so eine wie Bridget Jones, aber in ner anderen Farbe! ;)
Bisher hatte ich es nicht so mit Shape Wear, aber mit fast 44 Jahren bin ich nun doch auf den Geschmack gekommen. Gut fühle ich mich damit!

Nun aber kurz noch etwas zum Material: Der verwendete Jeansstoff war ein Reststück und Superschnapper meines ehemaligen Stoffdealers Herrn J. um die Ecke. Die komplette Hose hat mich zusammen mit dem Metallreißer ganze 13 € gekostet.
Herr J. hat zwecks Lebensabend im Oktober letzten Jahres doch tatsächlich mit 79 1/2 Jahren sein alteingesessenes Stofffachgeschäft an eine große überregionale Kette verkauft. Das sei ihm echt gegönnt,  auch wenn er mir mit seiner Kauzigkeit und seinem Charme (nein, das schließt sich gegenseitig nicht aus!) ganz schön fehlt. Zum Glück haben die neuen Inhaber seine Restbestände übernommen, sodass man immer noch (zum Teil zu unschlagbaren Preisen) supertolle Bekleidungsstoffe erstehen kann.
Die Farbe des Stoffs hatte es mir gleich angetan. Sie geht so ein bisschen ins ‚Preußischblaue‘, was ich sehr mag und mich ein  bisschen an den Worker-Style der Zwanzigerjahre erinnert. Der Jeansstoff selbst ist von der mittelschweren Sorte und hat einen kleinen Elastan-Anteil. Ist nicht authentisch, ich finde so ein bisschen Dehnbarkeit aber sehr gut und praktisch!

Die Hose wird jetzt erst einmal fleißig getragen. Und dann gucke ich mal, ob ich mich bald einmal an einen modernen Hosenschnitt wage. Oder ob ich das überhaupt will! :)

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 P.S. Mit seiner ersten Hose darf man auch mal wieder zum MeMadeMittwoch, oder!? :)

 


Kommentare

7 Antworten zu „Einsteiger-Hosen: Vintage Jeans nach Gretchen Hirsch”.

  1. […] Bindebändern und dem äußeren Rockbund kam dann der Rest des tollen Jeansstoffs meines vorherigen Nähprojekts zum Einsatz, dessen Farbton sich auch im Schrägband des Rocksaums […]

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  2. Die hose ist ganz ganz ganz toll geworden! Vor allem dafür, dass es deine erste ist! Eine richtige jeans steht mir auch noch bevor… lg Sarah

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  3. Die Hose ist super geworden, passt perfekt und sieht chic aus.
    Kompliment und liebe Grüße
    Carolin

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  4. Von Kopf bis Fuß harmonisches Outfit – gefällt mir sehr <3
    Liebe Grüße,
    Sandra

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