Über mich

Wie ich wurde, was ich bin

Zu Weihnachten 1989 bekam ich meine erste Nähmaschine geschenkt, eine Riccar Model 8410. Die Herstellerfirma gibt es schon längst nicht mehr, aber der „good ole boy“ läuft und läuft und läuft. Er hat den Umzug von München nach Hamburg im Jahr 1995 unbeschadet überstanden und noch drei weitere Wohnungswechsel innerhalb Hamburgs.

War die Maschine zu Anfang hauptsächlich dafür zuständig, die Löcher in meinen Levi´s 501 im Zaum zu halten, wurde sie später für mich DAS Werkzeug zum Hosenkürzen. Denn irgendwie hörten die Standardhosenlängen früher bei L32 einfach auf. Echt wahr!

Meine erste „echte“ Textilarbeit nähte ich ziemlich spontan im Jahr 2005. Unsere Uromi (1923 – 2021) hatte mir für unseren Sohn einen Original Siebzigerjahre-Stoff mit Kaufmannsladenmotiv geschenkt.
„Da kann man Kissenbezüge draus machen!“, sagte Uromi. Ne, dachte ich, diese Ladenszene darf man nicht zerschneiden. Und so entstand daraus eine gefütterte Decke für den Raketensohn, sogar mit Reißverschluss, sodass er sich darin wie in einen Schlafsack einmummeln konnte.

Wieder fünf Jahre später begleitete ich meine beste Freundin zu einem Nähkurs, den die üblichen Verdächtigen und ich ihr zum Geburtstag geschenkt hatten. Einer musste mit und das war ich. Und dort, in einem kleinen Hinterzimmer eines Hamburger Stoffladens, packte es mich. Die Lust am Nähen und an der Arbeit mit Textilien hält bis heute an und hat schnell Ausmaße angenommen, die es mir unmöglich machen, alles selbst zu benutzen oder zu verschenken. Für hinten im Schrank ist es auch zu schade.

Und hier sind wir nun, ich und die Maschinen um den good ole boy: Zwölfte Koje links. Establishd 2012. :)

Vintage-Fan
Als ich zum Nähen kam, vernähte ich zunächst alles, was mir in die Finger kam. Erst später fand ich meinen heutigen Stil unter der Verwendung von ausgesuchten Retrostoffen mit Fünfzigerjahre-Grafik, Japanmustern und, sofern auffindbar und käuflich, Originalstoffen aus den 50ern und frühen 60ern.

Was ich sonst so gemacht habe?
Das Leben hat mich dann an ein komplett anderes Ufer gespült und nun fröne ich meiner Buchleidenschaft eben nur noch als Privatperson. Ist aber nicht weiter tragisch, denn das, was ich Ende 2012 zu meiner Arbeit gemacht habe, wird nicht mit weniger Leidenschaft betrieben und kommt mit viel Spaß und einer tiefen Zufriedenheit daher.
Lucky me.

Ich freue mich immer über Feedback! Und Anfragen jedweder Art sollt Ihr natürlich auch loswerden! Schreibt mir, ich beeile mich mit der Antwort!

„Nostalgie hat immer Zukunft.
Hinter seiner Zeit zurückbleiben kann genauso befriedigen wie ihr voraus zu sein. Welcher intelligente Mensch gäbe sich schon damit zufrieden, nichts als Zeitgenosse der Gegenwart zu sein.“

Rainer Kohlmaier, Hrsg. Die Schnake, Professor für Interkulturelle Germanistik

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